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Arbeitsplatz Forst für Frauen – „Woman in the Forestry“ (WITO)

Wir sind eher durch Zufall auf ein ganz interessantes Projekt gestoßen. Das bereits abgeschlossene und von Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Europäischem Sozialfonds und der Bundesinitiative für Frauen in der Wirtschaft geförderte Projekt „Woman in the forestry“ (WITO) setzte sich die berufliche Integration von Frauen in der Forst-Branche zu verbessern. Dabei ging es um mehr als die eigene Existenzsicherung der Frauen, sondern eben auch die Überwindung von Rollenstereotypen, womit eine berufliche Tätigkeit im Wald entsprechend der Qualifikation der Frauen ausgeübt werden kann, ohne Nachteile zu erleiden.

Das Projekt identifizierte aus Ausgangssituation den Fakt, dass der Cluster Forst und Holz Deutschland eine große arbeitsmarktpolitische und volkswirtschaftliche Bedeutung besitzt und insgesamt durch rund 2 Mio. Waldbesitzer, ca. 185.000 Betriebe, über 1,3 Mio. Beschäftigte und einem Umsatz von ungefähr 181 Mrd. Euro gekennzeichnet ist. Die Forstwirtschaft und die holzverarbeitenden Handwerks- und Industriebetriebe sind geprägt von einer sehr deutlichen männlichen Geschlechtsdominanz.

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Aus den identifizierten Problemen haben sich die Projektbeteiligten ihren Handlungsbedarf abgeleitet. So stößt man landläufig auf die  Meinung, Frauen gehörten nicht in den Forst. Andererseits wurde stets hervorgehoben, dass bei der Besetzung von Stellen auch im Bereich Forst „nicht nach Geschlecht ausgesucht wird“. Der Knackpunkt liegt laut den Projektbeteiligten darin, dass Frauen nach Beendigung der beruflichen und universitären Ausbildung der Einstieg im entsprechenden Tätigkeitsfeld zumeist nicht stattfindet. Häufig gibt es dann sogar eine Arbeitsaufnahme in einem anderen Tätigkeitsfeld.  Das ist schade, denn die Nachfrag an qualifizierte Waldarbeiter steigt eigentlich nach wie vor. Rollenstereotype werden als primäre Ursache für dieses Problem gesehen. Das Projekt ist bereits abgeschlossen und eine Anschlussförderung fand scheinbar nicht statt. Wir wollen dennoch kurz über die letzten Projektaktivitäten berichten:

Abschlusstagung WITO

2. Tagung zum Thema „Ressourcen und Potenziale in der Forstwirtschaft“ am 11.10.2013 in Dresden

Die zweite Tagung zum Thema „Ressourcen und Potenziale in der Forstwirtschaft“ und gleichzeitig Abschlussveranstaltung zum Projekt „WITO – Women in the forestry“ stieß auf großes Interesse bei den Unternehmen der Forstwirtschaft. Nach einer Zusammenfassung der Ergebnisse des Projektes bildete ein Beitrag zum „Wettbewerbsfaktor Arbeitgeberattraktivität“ den Einstieg in die Diskussion.

Den zweiten Teil der Tagung bestimmte das neue Zertifizierungsverfahren KUQS, der „Kompetenznachweis für das Umwelt-, Qualitäts- und Sicherheitsmanagement forstwirtschaftlicher Dienstleistungsunternehmen“, welches durch den Vorsitzenden des Sächsischen Forstunternhemer Verbandes e.V. vorgestellt wurde. Im Anschluss an die Zertifikatsvorstellung erfolgte eine angeregte Diskussion u.a. zu Fragestellungen, wie Chancen für Frauen durch die Zertifizierung entstehen und genutzt werden können.

Messe Forst & Holz in Chemnitz

Messe Forst & Holz in Chemnitz vom 27.09. – 29.09.2013

Bereits am ersten Tag konnte die fachorientierte Messe an ihrem neuen Standort in Chemnitz mehr als die 5.000 erwarteten Besucher verzeichnen. Am Stand der Umweltservice GmbH aus Freiberg informierten sich zahlreiche Interessenten über Praktikums-, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Chancen für Frauen in der Forstwirtschaft.

Tagung Oktober 2013

Ressourcen und Potentiale in der Forstwirtschaft

Am 11. Oktober 2013 fand in Dresden eine organisierte Fachtagung statt. Thema war hierbei die Zertifizierung anhand des neuen Nachweis zur Waldbewirtschaftung – KUQS. Gäste erfuhren alles über Inhalt, Nutzen und Antragsverfahren der Zertifizierung, die allen Interessenten offen steht. Den Rahmen bildeten nach der Zertifikatsdiskussion spannende eingebette Fragestellungen, wie Chancen für Frauen durch die Zertifizierung entstehen und genutzt werden.

Fazit

Das Projekt war nur ein kleines und damit eine kleine Maßnahme zu Verbesserung der Bedingungen für Frauen in der Forstarbeit. Aus unserer Sicht sollte es weitere solche Projekte geben, denn solange es qualifizierte Forstarbeiterinnen gibt und auf der anderen Seite Stellen unbesetzt sind, liegt irgendetwas im Argen.

Weiterführende Informationen:

 

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